Reiseziele in Sri Lanka
Ella
Ella liegt mitten im Hochland von Sri Lanka und ist ein kleines, recht touristisches Örtchen, dass sich aber sehr gut als Ausgangsort für die Erkundung des Hochlands eignt. Von Colombo aus benötigt man mit dem Bus 6-7 Stunden und mit dem Zug etwa 10 Stunden bis man die kleine Stadt erreicht. Ansonsten ist Ella aber auch aus dem Süden oder aus Kandy recht gut zu erreichen und hat auch einen Bahnhof. Das Klima im Hochland ist allgemein etwas unbeständiger als an der Küste und es kann gerade in der Nacht auch etwas frischer werden - Pulli und Regenjacke sollte man also vorsichtshalber im Gepäck haben. Ella besteht eigentlich nur aus einer Hauptstraße an der alle Geschäfte, Cafés und Restaurants sind und zum Übernachten sucht man sich am besten ein Homestay etwas abgelegener im Wald. Wir waren in einem Homestay namens "Ella Infinity View" und das war zwar einfach, aber absolut ausreichend und mit tollen Ausblick auf das Tal und die umliegenden Berge und einem super leckeren Frühstück. Gekostet hat die Unterkunft inklusive Frühstück auch nur 5,50€ pro Person - da kann man also auch nicht viel Falsch machen. :-)
Ella's Rock
Ella's Rock zählt als einer der schönsten Aussichtspunkte im Landesinneren von Sri Lanka und bietet eine tolle Aussicht auf die umliegenden Wälder und Täler. Die meisten Reiseführer und auch die Locals empfehlen dringend, sich für die "anspruchsvolle Wanderung" einen Guide zu nehmen. Wer allerdings Wandererfahrung mitbringt, der benötigt für diese Wanderung sicherlich keinen Guide, sondern lediglich ein Handy mit GPS, um im Notfall mal nach dem Weg schauen zu können. Insgesamt unterscheidet sich die Einschätzung der Schwierigkeit und auch die angegebene Dauer von Wanderungen in Sri Lanka sehr deutlich von meiner eigenen und meistens waren die als "sehr schwer" eingestuften Wanderungen, immer noch recht einfach zu bewältigen und ungefährlich. Laut Reiseführern benötigt man für Auf- und Abstieg zu Ella's Rock mindestens 4 Stunden - wir waren mit Pausen ohne Guide allerdings nur 2 Stunden unterwegs. Wenn Locals eine Weile (lautlos) vorweglaufen und man ihnen nicht eindeutig mitteilt (mit Händen und Füßen - meistens können sie kein Englisch), dass man keinen Guide benötigt, dann fassen sie es so auf, als ob sie als Guide engagiert sind und fordern meist recht schnell auch eine Bezahlung für ihren Dienst.
Es ist in Ella übrigens auch ganz normal, dass ein Teil des Wanderweges auf den Bahnschienen ist und auch die Einheimischen nutzen die Schiene wie einen normalen Weg. Das ganze ist auch kein Wunder, denn ein Zug kommt nur 4x täglich und dieser ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 50km/h auch nicht sonderlich schnell unterwegs und man hört diesen schon von weiten. Nachdem man die Schienen verlässt geht es rechts ab auf einen kleinen Trampelpfad bergauf über verschiedene Felder und man hat von einigen Aussichtspunkten einen ganz guten Ausblick auf einen Wasserfall. Danach geht es weiter über Teeplantagen, bis man schließlich in den Wald kommt und der eigentliche Anstieg mit humanen 500 Höhenmetern ansteht (hier geht es zu meiner Strava-Aktivität). Nach etwa einer Stunde erreicht man Ella's Rock und wenn man Glück hat, dann kann man von hier einen sehr schönen Ausblick auf Wälder in saftigen Grünfarben und auf Little Adam's Peak auf der anderen Bergseite genießen. Es empfiehlt sich frühzeitig loszulaufen (bestenfalls kurz vor Sonnenaufgang), weil Ella's Rock den Großteil des Tages in Nebel eingehüllt ist und die besten Chancen auf klare Sicht am Morgen sind. Wir sind vormittags zu Ella's Rock gewandert, von dort direkt an die Hauptstraße von Ella und dann direkt auf der anderen Seite den Berg wieder hoch, um auch auf Little Adam's Peak zu gehen.
Little Adam's Peak & Nine Arch Bridge
Der Little Adam's Peak ist mit 1141m Höhe der kleine Bruder des Adam's Peak (2243m) im Distrikt Ratnapura. Er liegt Ella's Rock gegenüber und von beiden hat man eine schöne Aussicht auf das Hochland rund um Ella. Die Wanderung ist mit 250 Höhenmetern sehr entspannt und ist auch gut ausgeschildert (hier geht es zur Strava-Aktivität). Tendenziell gilt hier das gleiche wie auch bei Ella’s Rock: Die beste Chance die Aussicht ohne Nebel genießen zu können, hat man zum Sonnenaufgang. Ich war allerdings nur einen vollen Tag in Ella und dementsprechend bin ich, nachdem ich zu Ella’s Rock gewandert bin, erst gegen Nachmittag auf den Little Adam’s Peak gelaufen. Das Gute an dem Nebel im Hochland ist allerdings auch, dass er sehr schnell zieht und dass man so auch immer wieder kurze Sicht ohne Nebel hat. Es lohnt sich also auch mit Nebel, nach oben zu laufen. Die Runde zum Little Adam’s Peak kann man sehr gut mit der Nine Arch Bridge verbinden. Die Nine Arch Bridge ist eines der bekanntesten Fotomotive des Hochlandes von Sri Lanka. Es handelt sich dabei um eine Eisenbahnbrücke, die knapp 2km von Ella entfernt ist. Klingt jetzt erstmal nicht sonderlich spektakulär, aber trotzdem kann man sich sicher sein, dass zu den Zeiten zu denen ein Zug über die Brücke fährt (4x pro Richtung, pro Tag) hier wahnsinnig viele Menschenmassen auf den Zug warten werden, um Bilder für Instagram zu machen. Und es sind nicht nur Touristen, sondern gerade am Wochenende auch sehr viele Locals, die sich hier treffen. So ganz verstanden habe ich den Hype um die Nine Arch Bridge nicht (es gibt auf der Bahnstrecke nämlich auch noch viele weitere Brücken, die ebenfalls sehr schön aussehen), aber trotzdem lohnt sich ein kurzer Abstecher, wenn man sowieso zum Little Adam’s Peak läuft. Von vielen Touristen habe ich gehört, dass sie extra mit den Zug von Ella Richtung Badulla und zurück gefahren sind, nur um schöne Fotos zu machen. Davon würde ich eher abraten und stattdessen immer lieber zur Brücke laufen, weil man von dort den viel besseren Ausblick auf das gesamte Viadukt hat. Man sollte sich hier wie gesagt auch auf viele Menschen einstellen. Für Sri Lanka ganz untypisch ist, dass es für den Zug sogar einen Fahrplan gibt (bei Bussen sucht man vergeblich danach) und dementsprechend kann man etwas mit Uhrzeiten planen, wenn man einen Zug über die Brücke fahren sehen möchte. Züge ab Ella in Richtung Badulla fahren 06.35 Uhr, 13.24 Uhr, 15.09 Uhr, 16.56 Uhr und 18.26 Uhr los und sind dann etwa 10-15min später an der Brücke (für alle die gern ein Foto mit Zug auf der Brücke machen wollen). Uns war unten etwas zu viel los, weshalb wir auf der anderen Seite der Bahngleisen den Berg wieder hinauf gelaufen sind (festes Schuhwerk ist hier gerade wenn es nass ist von Vorteil) und haben den Zug aus der Ferne noch gesehen. Von dort sind es bis zum Little Adam’s Peak noch etwa 2,5km und man ist auch direkt wieder fast alleine unterwegs, weil sich hier anscheinend viele Touristen mit dem TukTuk von Attraktion zu Attraktion fahren lassen. Oben angekommen am Little Adam’s Peak sind wir über die Bergkuppen bis zum Ende durchgelaufen und dort ist man dann meistens fernab von anderen Touristen und hat einen super Ausblick!
Halpe Tea Factory
Die Halpe Tea Factory (vollständiger Name: „Eva Halpewatte Tea Factory“) produziert seit 1971 Tee und ist eine der 10 größten Teefabriken in Sri Lanka. Mittlerweile produziert diese durchschnittlich 150.000 Kilogramm Tee pro Monat und beschäftigt etwa 300 Mitarbeiter. Durch die Fabrik kann man auch eine Führung machen und die Führer sprechen auch verhältnismäßig gutes Englisch. Wir hatten eine Führung zu dritt und uns wurde anschaulich sehr viel zur Teeproduktion in Sri Lanka in Theorie und Praxis erklärt. Nachdem wir durch die ganze Fabrik geführt wurden, gab es auch eine Teeverkostung mit vier verschiedenen Sorten von schwarzen Tee und man konnte diesen bei bester Aussicht über die Teeplantagen genießen. Am Ende kann man natürlich auch in der Teefabrik direkt Tee kaufen, man sollte dabei aber wissen, dass die Preise für den Tee hier verhältnismäßig hoch sind und dass es Tee aus der Fabrik auf lokalen Märkten (bspw. in Kandy) deutlich preiswerter gibt (typischer Touristen-Preisaufschlag eben).
Die Produktion steht von Samstag bis Montag still - am Wochenende wird allgemein nicht gearbeitet und am Montag wird nur gepflückt und dementsprechend kann erst ab Dienstag wieder die Produktion anlaufen. Wir waren leider an einem Tag dort, an dem die Produktion stillstand, aber man kann sich trotzdem alles anschauen, es ist deutlich weniger laut und die Maschinen werden zum Erklären trotzdem kurz angemacht. Es ist also auch lohnenswert der Halpe Tea Factory einen Besuch abzustatten, wenn man nur an einem „Nicht-Produktionstag“ Zeit hat. Der Eintritt kostet 500 LRK (etwa 2,20€) pro Person und die Führung dauert etwa 90 Minuten.
In der Führung war für mich neu, dass egal ob grüner, weißer oder schwarzer Tee, alles aus der gleichen Teepflanze hergestellt werden kann. Es unterscheidet sich lediglich der Produktionsprozess (für grünen Tee werden die getrockneten Blätter beispielsweise noch geröstet) und die Art der Blätter die verwendet werden. Schwarzer Tee wird folgendermaßen hergestellt:
1. Pflücken: Im ersten Schritt werden die Blätter der Teepflanze gepflückt. Das ist in Sri Lanka größtenteils ein Frauenjob und es wird nach der Regel „two leaves and the bud“, also die beiden obersten feinsten Blätter und die Blattknospe, gepflückt.
2. Trocknen: Die Teeblätter werden im nächsten Schritt getrocknet, um die Feuchtigkeit aus den Blättern zu entziehen. Dafür gibt es Ventilatoren von oben und unten und der ganze Prozess dauert 8-12 Stunden.
3. Rollen: Die grünen Blätter werden aufgebrochen und der austretende Zellsaft verbindet sich mit dem Sauerstoff in der Luft. Das ganze wird mehrfach wiederholt bis die Zellblätter der Blattzellen gebrochen sind.
4. Oxidation: Die gewelkten und gerollten Teeblätter werden im Schritt der Oxidation auf Tischen ausgelegt, wo die Enzyme der Teeblätter bei einer exakten Temperatur von meist 26°C mit der Raumluft in Kontakt kommen, um schließlich zu oxidieren. Dabei verändern sie ihre Farbe und entwickeln das Teearoma, den Geschmack und auch die Stärke. Dieser Schritt wird zu jedem Zeitpunkt von einem erfahrenen Teemeister überwacht, der auch den Zeitpunkt feststellt, wenn die Blätter „fertig“ sind. Je länger die Teeblätter oxidieren, desto dunkler werden sie und desto kräftiger wird der Tee schmecken. Grüner Tee oxidiert demnach nur sehr kurz (etwa 30 Minuten), während schwarzer Tee den Prozess der Oxidation meist etwa zwei Stunden lang durchläuft.
5. Trocknen: Die Blätter werden danach weiter getrocknet, bis die Gesamtfeuchtigkeit der Blätter nur noch 3 % beträgt.
6. Sieben und Sortieren: Im letzten Schritt werden die getrockneten Blätter gesiebt, um beispielsweise die Stängel und andere Unreinheiten auszusortieren. Danach werden die übrig gebliebenen Blätter noch in verschiedene Qualitätskategorien sortiert, was mittels mechanischer Rüttelsiebe funktioniert. Nun wird der Tee noch in großen Säcken abgepackt und dann abtransportiert nach Colombo. Dort wird dieser dann in kleine Verpackungsgrößen abgepackt, so wie wir diese aus dem Supermarkt kennen.
Ich fand die Führung sehr spannend und würde jeden, der in der Umgebung rund um Ella noch etwas Zeit hat, einen Besuch ans Herz legen, auch wenn die Tour etwas touristischer ist. Der Vorteil ist, dass zumindest alle Englisch sprechen, was den Informationsgehalt der Führung erheblich steigert.
Horton Plains National Park
Der Horton Plains National Park liegt in über 2000m Höhe und beinhaltet den zweit- und drittgrößten Berg Sri Lanka’s (Kirigalpotta mit 2395m und Totapola mit 2357m). Der Nationalpark ist landschaftlich sehr schön und mit viel Glück kann man hier auch Leoparden und viele verschiedene Vogelarten sehen. Empfehlenswert ist es sehr früh (bereits gegen 6 Uhr morgens) zu starten, da ab 9 Uhr Nebel die Berge im Nationalpark hochzieht und die Aussicht dann schnell schlechter wird. Wir sind im Jungle Resort in Ohiya gestartet. Das ist eine sehr preiswerte Unterkunft mit einfacher, aber vollkommen ausreichender Ausstattung (10€/Nacht inkl. Frühstück) und guter Lage zum Nationalpark. Der Eigentümer ist sehr nett und kümmert sich um die Verpflegung und den Transport. Am Abend vorher haben wir auch ein kleines Lagerfeuer gemacht. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es ansonsten dort wirklich nicht viel gibt. Man hat Elektrizität nur in bestimmten Zeiten und keinerlei Netzverbindung und außer den dei Häusern dort gibt es auch nur Jungle. Wir sind bereits um 5.30 Uhr an unserer Unterkunft zum Horton Plains National Park gestartet. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde und man muss umgerechnet etwa 15€ Eintritt zahlen (Tipp hierbei: Sucht euch eine Gruppe, denn dann zahlt ihr insgesamt deutlich weniger). Das Anforderungsniveau für Wanderungen in Sri Lanka ist nicht mit dem Wandern in den deutschen Alpen zu vergleichen - viele Teile waren als “difficult” oder “more difficult” eingestuft aber wirklich nicht anspruchsvoll. Insgesamt ist die Rundwanderung etwa 10km lang (260 Höhenmeter, siehe Strava) und wir haben mit langer Frühstückspause am “Worlds End” und vielen Fotopausen etwa 2,5 Stunden gebraucht. Wir sind den Rundweg ‘rechts herum’ gelaufen und somit erst zum Mini Worlds End, dann zum Worlds End und schließlich zum “Baker’s Fall” Wasserfall. Das würde ich so auch empfehlen, weil man so schneller am World’s End ist und eine höhere Chance hat, dass noch kein Nebel da ist. World’s End ist ein Plateau, dass in einem Steinabbruch etwa 880m senkrecht abfällt.
Eigentlich hätten wir danach gern noch eine andere Wanderung im Nationalpark gemacht, allerdings gibt es insgesamt nur 3 Wege, von denen ein Weg (Kirigalpotta) seit Corona wohl so gut wie gar nicht mehr gelaufen wurde und dementsprechend kaum zu finden ist. Man hat auch so gut wie im gesamten Park nirgends Handyempfang und bei uns zogen gegen 10:30 Uhr starke Wolkenfelder mit Regen auf, sodass wir doch eher wieder zur Unterkunft zurückkehrten und den nächsten Zug nach Hatton nahmen.
Adam’s Peak
Adam’s Peak, Sri Pada oder Samanalakande ist ein 2243m hoher Gipfel, der vor allem religiöse Hintergründe hat und ein beliebtes Pilgerziel ist. Der aus dem Christentum entstammende Name Adam’s Peak steht dabei für den Ort, wo Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies zum ersten Mal seinen Fuß auf die Erde setzte. Im Buddhismus bezeichnet man den Berg als Sri Pada, was für den heiligen Fußabdruck steht, den Buddha auf dem Weg ins Paradies hinterließ steht. Der dritte Name Samanalakande steht für Schmetterlingsberg, auf den Schmetterlinge zum Sterben kommen. Laut Legenden stammt der “Fußabdruck” auf dem Gipfel vom Heiligen Thomas, dem ersten Apostel Indiens, oder sogar von Shiva persönlich.
Einheimischen zufolge dauert die Wanderung auf dem Gipfel an “poya”-Tagen für eine Strecke mindestens 3-4 Stunden länger, da dann so viele Pilgerer zum Sonnenaufgang auf den Gipfel steigen, dass man nur sehr langsam vorankommt. Poya-Tage sind übrigens die Vollmondtage, die in Sri Lanka jeden Monat ein Feiertag sind und gefeiert werden. Die Besteigung des Gipfels ist aus Dalhousie (3-4h Wanderung zum Gipfel) oder Ranapura/ Rathnapura (7h Wanderung zum Gipfel) möglich. Wir entschieden uns für die kürzere, aber steile Wanderung von Dalhousie startend, da der Sonnenaufgang bereits 6 Uhr morgens ist und wir zumindest wenige Stunden schlafen wollten. So ging es also um 2.45 Uhr morgens von unserer Unterkunft (Adam’s Peak View) los und wir mussten noch einige Zeit bis zum Ausgangspunkt zusätzlich wandern. Insgesamt muss man dann etwa 5.200 Stufen aufsteigen, die allerdings in der Pilgersaison alle mit Lichterketten beleuchtet sind. Es ist durchaus keine typische Sonnenaufgangswanderung mit Taschenlampe und durch den Wald, sondern geht über gut angelegte Treppen steil hinauf auf den Gipfel. Oben angekommen war es dann auch ziemlich kalt und ich war froh um meine warmen Klamotten, da man meist noch etwas auf den Sonnenaufgang warten muss. Die letzten 200 Höhenmeter gingen nur sehr langsam voran, weil wahnsinnig viele Menschen auf einer sehr schmalen Treppe versuchten den Tempel am Gipfel zu erreichen. Es ist halt eine Pilgerstätte und dementsprechend ist eigentlich immer sehr viel los. Auch am Tempel war dann ein krasser Andrang mit viel zu vielen Menschen. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, aber nochmal würde ich es jetzt auch nicht machen. Da finde ich den Sonnenaufgang auf einen einsamen Berg zu schauen ohne viele Menschen doch viel schöner! Wir entscheiden uns dann auch vor Sonnenaufgang schon wieder mit dem Abstieg zu starten, um die vielen Menschenmassen beim Abstieg zu umgehen. Das war für uns auch die vollkommen richtige Entscheidung, weil man den Sonnenaufgang von den Treppen viel besser sehen konnte. Insgesamt haben wir etwa 2h für den Aufstieg (5,5km mit 980 Höhenmetern) gebraucht und 1h für den Abstieg zurück in unsere Unterkunft. Danach gab es ein leckeres Frühstück in der Unterkunft und für uns ging es danach direkt weiter mit dem Kleinbus (3500 LRK) nach Hatton und dann mit dem Zug nach Kandy.
Kandy
Die Stadt Kandy liegt im Hochland von Sri Lanka und war lange Zeit die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs. Kandy konnte als einzige Provinz gegen die Portugiesen und Holländer erfolgreich verteidigt werden und fiel schließlich erst im Jahr 1815 an die Briten. Bekannt ist Kandy für den heiligen Zahn des Buddhas, der Legenden zufolge bei dessen Einäscherung 483 v.Chr. aus den Flammen gerettet und im 4.Jahrhundert n.Chr. nach Sri Lanka geschmuggelt wurde. Im Laufe der Zeit gewann dieser Zahn als Herrschaftssymbol an großer Bedeutung und es hieß, dass der Besitzer der Zahnreliquie das Recht habe über die Insel zu herrschen. Besichtigen kann man den Zahn in einem Tempel (Temple of the Sacred Tooth Relic) in Kandy. Man sieht den Zahn allerdings nicht wirklich, sondern nur ein goldenes Kästchen in Form einer Dagoba (Stupa). Der Eintritt kostet umgerechnet etwa 5-6€. Die Stadt ist deutlich gepflegter als Colombo und man kann sehr schön am Kandy Lake entlang spazieren. Auf der Südseite ist zwar die Straße direkt am See, allerdings lässt es sich auf der Seite des Tempels sehr gut und ruhig laufen.
Weiterhin lohnt es sich in Kandy auf den lokalen Markt der Einheimischen zu gehen. Dieser liegt in einem großen Betonklotz und dort trifft man auf sehr wenige Touristen und kann zu lokalen Preisen Obst, Gewürze und Kleidung shoppen. An einem Stand (Stand 42 mit tollen Gewürzen - absolute Empfehlung ;-)) wurde uns auch gesagt, dass wir die dritten Touristen seit Coronabeginn sind. Bei den Obstständen sollte man aufpassen, dass man nicht abgezockt wird, da einem normalerweise erstmal alles zum Probieren gegeben wird und dann aber auch fleißig einfach alles zum ‘Kaufen’-Stapel gelegt wird, obwohl man gar nicht so viel möchte/ braucht. Trotzdem ist die Obstqualität und der Preis dafür immer noch top und man würde in Deutschland ein Vielfaches zahlen. Man sollte aber grundsätzlich immer verhandeln und meistens ist beim Preis immer noch ein großer Spielraum nach unten vorhanden.
Weiterhin schauten wir uns den königlichen Botanischen Garten Peradeniya, der etwa 7km südwestlich von Kandy liegt, an. Am besten kommt man dort mit dem TukTuk hin und zahlt etwa 350-400 LRK (1,50-1,70€) für eine 30-minütige Fahrt. Der etwa 80-Hektar große Botanische Garten wurde bereits 1371 König Vikramabahu III errichtet und war lange Zeit der königlichen Familie vorbehalten, bis er öffentlich zugänglich gemacht wurde. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2.000 LRK (8,60€), allerdings kommt man mit Studentenausweis für 1.200 LRK (5,16€) in den Park. Im Garten finden sich über 4.000 Pflanzenarten (Palmen, Orchideen, tropische Pflanzen, Kakteen, Bambus und viele mehr) und es gibt an vielen Stellen kleine Infotafeln über die Pflanzenart. Der botanische Garten ist sehr schön angelegt und es lohnt sich total einen Nachmittag hier zu verbringen. Wir haben uns vorher in der Stadt mit Snacks und Obst für ein Mittagessen ausgestattet, um im Schatten der Pflanzen ein entspanntes Picknick zu machen. Aufpassen sollte man hier nur vor den Affen, da diese ziemlich aggressiv versuchen Lebensmittel zu klauen und der ein oder andere Besucher wohl auch schon gebissen wurde. Insgesamt haben wir uns über 4 Stunden im Park aufgehalten und haben neben dem Picknick einmal den gesamten Park gemütlich abgelaufen.
Knuckles Nationalpark
Die Knuckles sind eine Gebirgskette in Zentral-Sri Lanka und sind von Kandy aus in 1,5h Autofahrt zu erreichen. Das Gesamtgebiet der Knuckles ist über 18.500 Hektar groß und der Name kommt daher, dass die Anordnung der Berge von Kandy aus betrachtet wie der Knöchel einer geballten Faust aussehen. Insgesamt sind 34% der endemischen Arten (Bäume, Sträucher und Kräuter) Sri Lanka’s nur in den Knuckles zu finden. Seit 2011 ist der Knuckles Conservation Forest auch UNESCO-Weltnaturerbe. Im Park gibt es neun Gipfel über 1.200m, wobei der Höchste der Berg Gombaniya mit 1.906m ist. Um in den Nationalpark zu gehen, muss man eine Erlaubnis bei der zuständigen Behörde erwerben. Leider gibt es nicht wie in anderen Nationalparks ein Ticket Office und es gibt kaum Informationen mit Wanderwegen oder Eingängen des Parks. Später haben wir erfahren, dass man ein Ticket für den Nationalpark in Kandy kaufen kann. Wir wollten trotz der schwierigen Informationslage unbedingt in das Gebirge, weil es kaum touristisch erschlossen ist und nahmen uns einen Guide für zwei Tage und wollten auch im Nationalpark Campen. Also ging es 6.30 Uhr mit dem Auto in Kandy los und gegen 9 Uhr erreichten wir den Nationalpark. Dann ging auch schon die Wanderung los! Auf dem Programm stand zuerst den höchsten Gipfel der Gebirgskette zu erreichen, danach über die andere Seite wieder abzusteigen und zu einem Wasserfall zu laufen, in dem man auch schwimmen kann. Insgesamt waren es 850 Höhenmeter auf einer Gesamtstrecke von 21km bis wir das Base Camp zum Übernachten erreichten. Der Weg bis zum Gipfel war gut zu finden, auch wenn man auf den letzten Höhenmetern mal etwas mehr kraxeln musste. Danach folgte ein langer Abstieg bevor es einige Zeit relativ gerade ging durch den Leoparden-Wald (leider haben wir keine Leoparden gesehen und nur Leoparden-Fußabdrücke) und nach etwa 16km kamen wir zu einem Wasserfall, der etwa 20m hoch war und der erste in einer Reihe aus 7 Wasserfällen. Wir waren darin auch eine Runde schwimmen und konnten uns auch direkt unter den Wasserfall stellen und die Schultern massieren lassen. Der Weg zurück wurde uns etwas erschwert, weil mit einmal ein ziemlich heftiger Regen einsetzte und dementsprechend der Weg auch sehr rutschig wurde und man deutlich mehr aufpassen musste als vorher. Kurz nachdem wir aus dem eigentlichen Nationalpark heraus waren, sahen wir auch noch eine Herde wilder Wasserbüffel, die uns neugierig beobachteten, wie wir in sicherer Entfernung an ihnen vorbeiliefen. Während der gesamten Wanderung nervten uns Blutegel, die ständig versuchten den Weg über unsere Schuhe bis zu einer freien Hautfläche zu bewältigen, um uns zu beißen. Empfehlenswert ist es eine lange Wanderhose anzuziehen und lange Socken über die Hose rüberzuziehen, damit man die kleinen Quälgeister zumindest mitbekommt. Ansonsten hilft auch ein Spray bestehend aus Alkohol und verschiedenen Salzen, dass giftig für Blutegel ist. Man schmiert sich dieses an die Wanderschuhe, damit die Blutegel nicht weiter hochkriechen können. Insgesamt habe ich während der Wanderung bestimmt 100 Blutegel von meinen Schuhen geschnippt und wurde einmal gebissen (in der Pause als sich ein Blutegel den Weg durch meine langen Socken gebahnt hat). Blutegel sind normalerweise nur auf dem Boden vorzufinden, können aber bei Regen auch bis zu einem Meter auf Bäume und Sträucher klettern. Wirklich gefährlich ist ein Blutegelbiss aber auch nicht, nur es ist halt unangenehm und das möchte man ja eigentlich vermeiden.
Nachdem wir gegen 17:30 Uhr am Knuckles Base Camp ankamen konnten wir unsere sehr einfache, aber völlig ausreichende Unterkunft beziehen (Strom gibt es nicht immer und es gibt nur kalte Außenduschen) und aßen abends noch am Lagerfeuer mit Einheimischen zusammen ein leckeres Curry. Am nächsten Morgen starteten wir nach einem ausgiebigen Sri-lankischen Frühstück um 9 Uhr zur nächsten Etappe. Diesmal ging es aber hauptsächlich bergab und wir wanderten an Teeplantagen und Reisfeldern entlang für etwa 12km. Die Natur und Tierwelt hier ist wirklich beeindruckend und man findet super viele Früchte am Wegesrand. Es gibt auch überall Wasserfälle in denen man schwimmen gehen kann und vorher nur einmal testen muss, wie stark die Strömung ist und ob das Wasser tief genug zum rein springen ist. Wir waren auch an einem ‘Swimming Pool’, wo anscheinend nie Touristen sind und die Locals immer nur selbst schwimmen gehen. Dementsprechend wurden wir auch ganz schnell zur Dorfattraktion Nummer 1 und wurden von überall beobachtet. Allgemein fragen Einheimische in abgelegeneren Ecken fast immer, ob sie ein Selfie machen können. Anscheinend kommen sehr selten Touristen vorbei und es ist für sie ein ziemliches Highlight.
Die Knuckles sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Es gibt wirklich wenig Touristen, die Natur ist wunderschön und man kann echt schöne Routen wandern. Der einzige Nachteil ist, dass es so gut wie nirgends Informationen über Routen, Infrastruktur vor Ort und Genehmigung gibt. Ich habe unsere Tour zum Nachlaufen auf Strava gestellt und würde allen mit Wandererfahrung empfehlen sich in Kandy eine Genehmigung für die Knuckles zu holen und dann mit dem Bus oder einem Driver in eins der Dörfer in den Knuckles zu fahren. Von dort aus kann man dann mit den wenig eingezeichneten Wegen auf Komoot versuchen sich eine Tour zu planen. Zum Übernachten eignet sich das Knuckles Base Camp (einfach und preiswert) und man kann dort auch einfach hinkommen und vor Ort nach einem Platz fragen. Zum höchsten der Knuckles Gipfel kommt man über einen Trampelpfad mit Ausgangspunkt an der Knuckles Waterfall Road (siehe Strava: Tag 1 - Wanderung zum höchsten Gipfel der Knuckles, Tag 2: Wanderung durch Teeplantagen & Reisfelder mit vielen Badestopps). Wie wir von Einheimischen erfahren haben, kann man auch im Park an den meisten Stellen Zelten, sofern man das ganze Equipment dabei hat. Es versteht sich von selbst, dass natürlich kein Müll zurückgelassen werden darf.
Dambulla Höhlentempel
Der Dambulla Cave Temple ist UNESCO- Weltkulturerbe und gehört weltweit zu den Orten, wo Höhlenkunst am besten erhalten wurde. Der Tempel besteht insgesamt aus fünf Höhlen, die alle in einem riesigen Felsen sind, der 160m über dem restlichen Land liegt. Spannend ist, dass die Höhlenmalerei auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht und somit zu den ältesten erhaltenen Höhlenmalereien weltweit zählt. Der Eintritt kostet für Nicht-Locals 1.000 LRK (4€) und der Eingang mit dem Ticketoffice befindet sich direkt neben dem neuen Parkplatz. In jeden der fünf Höhlen findet man Buddhas, mal liegend, mal stehend und mal sitzend. Man ist relativ schnell durch alle fünf Höhlen gelaufen und kann danach den Berg auf der anderen Seite wieder runter laufen zum Goldenen Tempel und einem Museum. Aufpassen sollte man auch hier auf dem gesamten Gelände vor Affen, die sehr gern Lebensmittel klauen, sobald man in seiner Tasche raschelt. Wir haben insgesamt etwa 2 Stunden inklusive einer kleinen Picknickpause für die gesamte Anlage gebraucht.
Pidurangala Felsen
Der Pidurangala Felsen ist der Nachbarfelsen zum Bekannten Sigiriya Felsen, der UNSECO-Weltkulturerbe ist. Dieser Felsen ist mit 500 LRK deutlich preiswerter als Sigiriya mit 6.000 LRK und bietet einen tollen Ausblick auf Sigiriya und das umliegende Land. Offiziell wird die Wanderung als sehr schwer eingestuft, aber mit halbwegs Kondition ist es gar kein Problem die 300 Höhenmeter nach oben zu wandern. Ebenfalls wird gesagt, dass es sich im oberen Teil um Klettern handelt, allerdings würde ich das etwas relativieren und sagen dass man halt über 2 Felsen kommen muss, was aber absolut nicht anspruchsvoll ist. Der untere Startpunkt ist ein buddhistischer Tempel, weshalb man auch Kleidung tragen sollte, die die Schultern und Knie bedeckt. Danach geht es über Treppen und Felsen hinauf bis man einen liegenden Buddha erreicht. Bis zum oberen Felsen kraxelt man dann noch etwas und wird mit einem tollen Ausblick auf die Gegend und Sigiriya belohnt. Wir sind zum Sonnenuntergang nach oben gelaufen und das war wirklich auch die perfekte Uhrzeit für den Pidurangala-Felsen. Am Anfang war noch relativ viel los, aber wir waren dann schnell alleine auf dem Felsen, weil viele die ‚Kletterei‘ nicht im Dunkeln machen wollten und glücklicherweise bereits vorher abgestiegen sind. Wir hatten Stirnlampen dabei und schätzten unsere Trittsicherheit als so gut ein, dass wir oben geblieben sind. Der Sonnenuntergang war einer der schönsten, den ich in Sri Lanka gesehen habe und das Ambiente auf dem Felsen ist sehr schön und bietet tolle Fotomotive. Nach unseren Abstieg nahmen wir uns dann ein TukTuk in die Stadt, da die Straßen in der Nacht relativ gefährlich sind, da auf diesen wilde Elefanten frei herum laufen und man diesen zu Fuß eher nicht begegnen möchte.
Trincomalee & Umgebung
Trincomalee ist eine Hafenstadt an der Nordostküste von Sri Lanka und hat den größten natürlichen Tiefwasserhafen der Welt. Außerdem ist die Region rund um Trinco, Nilaveli und Uppaveli bekannt dafür, die wohl schönsten Strände der ganzen Insel zu haben. Von den Einheimischen wird die Stadt auch liebevoll Trinco genannt. Die Hauptsaison in Trinco ist eigentlich zwischen April und September - wir entschieden uns trotzdem im Januar, der eigentlichen Regensaison, hinzufahren, weil wir von den Locals gehört haben, dass das Wetter aktuell sehr gut ist und das so gut wie keine Touristen außerhalb der Saison dort sind. Keine Touristen vor Ort gefällt mir als Aussage immer sehr gut und deswegen ging es für uns für drei Tage an die Ostküste. Tatsächlich waren so gut wie keine Touristen auf dieser Küstenseite und auch die Einheimischen erzählten uns, dass in der Regensaison sowieso schon wenig Touristen da sind und durch die Covid-Pandemie es jetzt nochmal weniger geworden sind. Die Strände dort sind vor allem in Nilaveli unglaublich lang. Allerdings leider auch stark vermüllt und man muss eine ganze Weile suchen, bis man einen Strandabschnitt findet, der nicht komplett voll mit Müll ist. Sri Lanka hat im ganzen Land ein großes Müllproblem und es gibt auch keine zentrale Müllabfuhr (o.ä.), sondern jeder verbrennt seinen eigenen Müll selbst. Außerhalb der Touristensaison scheint es die Leute leider auch noch weniger zu interessieren und der Müll bleibt an vielen Stellen einfach liegen und viel Müll wird auch vom Meer angeschwemmt. Nichtsdestotrotz ist es trotzdem sehr schön an der Ostküste, allerdings waren es aber eben auch nicht diese paradiesischen Strände von denen immer alle reden (evtl. ist es in der Hauptsaison aber anders). In Trinco hat es uns am Strand in der Nähe des Fort sehr gut gefallen und dort kann man auch gut schwimmen gehen, selbst wenn an den restlichen Stränden die Brandung zu stark ist. Dort lässt es sich rund um den Felsen auch sehr gut Schnorcheln und man kann viele tolle Fische sehen.
Die Region rund um Trincomalee ist stark hinduistisch geprägt und am Fort Frederick kann man auch einen hinduistischen Tempel besichtigen. Das Fort wurde 1624 von den Portugiesen für die Verteidigung der Bucht errichtet. Die Portugiesen hatten damals sogar den Steilhang unter der Festung so verändert, dass er noch steiler wurde, damit potenzielle Feinde nicht über diesen aufsteigen konnten. 1639 wurde die Festung schließlich von den Holländern eingenommen, welche 1665 eine neue Festung gegen das Vordringen der Briten und Franzosen bauten. Trincomalee galt als zu beschützendes Ziel wegen des großen und ganzjährig sicheren Hafens. Im späten 18. Jahrhundert wechselte Trincomalee dann erneut den Besitzer, denn die Briten eroberten es im vierten Englisch-Niederländischen Krieg, die Franzosen nahmen es dann den Briten ab und übergaben es im Frieden von Paris 1784 an die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) zurück. 1795, als die Franzosen die Niederländische Republik während des Ersten Koalitionskriegs besetzten, wurde es erneut von den Briten übernommen, die es in Fort Fredrick umbenannten. Es blieb bis 1948 eine britische Garnison. Während der beiden Weltkriege wurden Artilleriegeschütze der Duri Coastal hinzugefügt. Heute wird es von einer Abteilung des Gajaba-Regiments der srilankischen Armee bewacht, kann aber ohne Eintrittsgebühren besucht werden und liegt auf direkten Weg zum hinduistischen Tempel.
Mihintale
Mihintale ist einer der ältesten buddhistischen Anlagen in Sri Lanka. Das Kloster liegt aus dem Missaka-Berg, etwa 13km östlich von Anuradhapura. Vor Ort befindet sich ein buddhistischer Tempel (Eintritt 1.000 LRK, ~4€) und ein Aussichtspunkt. Um den Aussichtspunkt zu erreichen muss man 1.840 Stufen nach oben nehmen und hat von dort eine ganz gute Sicht über die verschiedenen Stauseen. Oben wächst das Gras allerdings recht hoch, weshalb man etwas suchen muss, bis man eine wirklich gute Aussicht findet. Der Tempel ist in drei große Orte aufgeteilt: eine Stupa, ein großer begehbarer Felsen und ein Buddha der erhöht auf einem Hügel steht. Wenn man Zeit hat kann man hier mal durchlaufen, aber super spektakulär ist es auch nicht. Der Aussichtspunkt hingegen ist empfehlenswert, weil man dort tendenziell auch eher allein ist ohne Gläubiger oder Touristen.
Anuradhapura
Anuradhapura ist historisch gesehen wahrscheinlich die wichtigste Stadt Sri Lankas, denn sie war mehrere tausend Jahre lang Zentrum verschiedener singhalesischer Königsdynastien. 380 v.Chr. wurde Anuradhapure die erste Haupstadt Sri Lankas unter König Pandukabhaya. Wirklich groß wurde die Stadt allerdings erst, als sich der Buddhismus in Sri Lanka ausbreitete unter der Herrschaft von Devanampiya Tissa (307-267 v.Chr.). Die größte religiöse Bedeutung erhielt die Stadt dann im 4.Jahrhundert, als Buddhas Zahnrelique, die mittlerweile in Kandy liegt, dort aufbewahrt wurde. Anuradhapura ist heute UNESCO-Weltkulturerbestätte und man kann die Ruinen bestehend aus verfallenen Tempeln, Dagobas und uralten Wasserbecken besichtigen.
Ein guter Ausgangspunkt für die Besichtigung der Stadt ist das Amsterdam Tourist Hotel (7€/ Nacht), in dem wir übernachtet haben. Der Host ist 6 Monate im Jahr in den Niederlanden, spricht sehr gut Englisch und konnte uns alle Fragen zur historischen Stadt beantworten. Wir konnten dort auch direkt Fahrräder für einen Tag ausleihen (600 LRK, umgerechnet 2,60€/Tag), denn mit dem Fahrrad lässt sich die Stadt am besten erkunden. Man sollte nicht auf TukTuk Angebote hereinfallen, da die meisten TukTuk Guides selbst nicht sonderlich viel mehr wissen als das eigene Reisebuch.
Wir starteten unseren Tag mit einem Frühstück bei einem lokalen Food Court (Hela Bojun Hala) der Einheimischen. Danach ging es zum Isurumuniya Rajamaha Viharaya, wo wir einmal durch den buddhistischen Tempel und auf den Felsen liefen. Mit dem Fahrrad ging es dann durch den Royal Garden (Magul Uyana), der ein bekanntes Beispiel für die Gartenarchitektur Sri Lankas aus der vorchristlichen Zeit ist. Ich schaffte es mir auch direkt einen Platten zu fahren und mir half aber ein netter TukTuk Fahrer, der wiederum jemanden kannte, der meinen Reifen innerhalb weniger Minuten für umgerechnet 40 Cent flickte. Mit fahrtüchtigen Fahrrad ging es weiter zur alten Stadt, wo wir unsere Eintrittskarten kaufen mussten. Im Vergleich zu den sonstigen Ausgaben in Sri Lanka war der Eintritt mit 25 USD wirklich sehr teuer, aber wir wollten uns trotzdem die alten Ruinen und Tempel anschauen und waren deswegen bereit den teuren Eintritt zu zahlen. Bei 31 Grad setzten wir unsere Fahrradtour durch die pralle Sonne fort und machten den nächsten Stopp am Jaya Sri Maha Bodhi, dem historisch belegten ältesten Baum der Erde. Dieser soll auch ein Ableger aus Bodhgaya in Indien sein und wird seit über 2.000 Jahren ununterbrochen von Wächtern gehegt und gepflegt. Obwohl Wochentag war und kein besonderer Pilgertag, war es hier wahnsinnig voll mit buddhistischen Pilgerern, die alle Opfergaben an den Baum brachten und dort beteten. Touristen waren dafür nur sehr wenige unterwegs. Weiter ging es zur Ruvanvelisaya Dagoba, einer buddhistischen Stupa, die von über 340 in stein gehauenen Elefanten "bewacht" wird und danach belohnten wir uns auch direkt mit einem Eis. Wir schauten uns dann noch an Thuparamaya, der Abhayagiri Stupa, ein uralter bronzener Palast, der vor mehr als 2100 Jahren erbaut wurde, dem Mondstein und viele Tempel, Stupas und Buddhas mehr an. Am besten man lässt sich im Hostel eine Karte geben und fährt dann einmal alles ab und googlet vor Ort nach der Bedeutung des Ortes.
Insgesamt sollte man sich bei der Besichtigung von Anaradhapura bewusst sein, dass man sich den ganzen Tag in der prallen Sonne Tempel, Stupas, Buddhas und einige Ruinen anschaut. Ab und an gibt es auch kurze Infotafeln, aber oft muss man sich mit seinem Reiseführer und Google behelfen. Ich fand diese Tagestour interessant, aber durchaus auch anstrengend und mehr als einen Tag in Anaradhapura hätte ich auch wirklich nicht gebraucht. Da es sich in der ganzen Stadt größtenteils um religiöse Stätten handelt, sollte man Kleidung tragen, die Schultern und Knie bedeckt, oder zumindest ein Tuch dabei haben. Wer die Route die wir mit dem Fahrrad gefahren sind ebenfalls fahren will, kann sich diese hier bei Strava genau anschauen.
Kalpitiya
Kalpitiya ist für alle Kitesurf- und Tauchliebhaber wahrscheinlich der beste Platz in Sri Lanka. Die Stadt ist mit 85.000 Einwohnern zwar nicht sonderlich groß, aber durch die sehr beständigen Winde zieht es vor allem viele Kiter auf die Halbinsel. Die Anfahrt mit dem Bus geht recht einfach aus allen Richtungen bis zur Stadt Puttalam oder Palaviya. Dort steigt man dann meistens um indem man über die Straße geht und dort auf einen Bus wartet und den per Handzeichen anhält. Kalpitiya war mein mit Abstand längster Zwischenstopp in Sri Lanka, aber das lag vor allem daran, dass ich meine Tauchscheine gemacht habe und Kitesurfen war. Für alle wassersportlichen Aktivitäten geht man am besten mit der Unterkunft nicht in die Innenstadt, sondern eher Richtung Lagune oder Meer. Ich war während meiner gesamten Zeit im Sandy Edge Resort und dort den Großteil der Zeit auch der einzige Gast. Das Resort besteht aus kleinen Bungalows und der Host Prasanna ist wirklich super freundlich und hilft einen bei allem was anfällt sehr gern weiter. Alle, die weder gern Tauchen, noch Kitesurfen gehen, sollten sich allerdings überlegen, ob dann Kalpitiya wirklich der richtige Ort ist, weil man ansonsten hier auch gar nicht so viel machen kann. Es gibt aber auch einen über 14km langen Sandstrand, an dem man wunderbar entlang laufen kann und der auch gut zum Schwimmen ist. Allerdings ist Kalpitiya häufig sehr windig, weshalb man auch immer viel „fliegenden Sand“ hat.
Tauchen in Kalpitiya
Ich wollte schon lange Tauchen lernen und hatte nun endlich mal die Zeit dafür und war am passenden Ort. Ich habe beim Kalpitiya Diving Center meinen PADI Open Water Diver und meinen Advanced Open Water Diver in etwa 5 Tagen gemacht. Beide Kurse bestehen aus einem Theorie- und Praxisteil und insgesamt hatte ich 9 Tauchgänge in verschiedenen Tauchrevieren vor Kalpitiya. Sam, der Inhaber des Dive Centers, ist wirklich super und ich konnte wahnsinnig viel über das Tauchen und die maritime Welt lernen. Bei meinen Tauchgängen konnte ich Schildkröten, Rochen, Oktopode, Moränen, Feuerfische, Steinfische und viele mehr, sowie beeindruckende Korallen, sehen. Und bei den Wechseln zwischen zwei Tauchrevieren sind wir sogar noch an einer großen Delfinschule vorbeigekommen, sodass ich diese auch gleich noch gesehen habe. Kalpitiya ist als Tauchrevier sowohl für Anfänger, als auch für erfahrene Taucher auf jeden Fall zu empfehlen. Zwischen April bis August/ September ziehen allerdings fast alle Tauchschulen von Kalpitiya an die Ostküste nach Trincomalee um, weil dann dort die Tauchsaison startet.
Kitesurfen in Kalpitiya
Die Lagune von Kalpitiya hat sich als eine der Kitesurf-Hotspots in Südostasien entwickelt und begeistert Kitesurfer durch beständigen Wind und eine sehr sichere Lagune mit geringer Welle. Die Sommersaison geht von Mai bis Oktober mit Windgeschwindigkeiten von 18-30 Knoten und die Wintersaison, zu der ich dort war, von Mitte Dezember bis Mitte März mit etwas geringeren Windgeschwindigkeiten als in der Sommersaison. Die Lagune ist circa 2 Kilometer lang und bietet somit ausreichend Platz für alle Kitesurfer, auch wenn es an wirklich guten Tagen in der Saison auch voll werden kann. Die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 30 Grad Celsius und das Wasser hat eine angenehme Temperatur von 27 Grad Celsius. Also wirklich optimale Bedingungen zum Kiten. Es ist auch möglich auf dem Ozean zu Kiten, allerdings habe ich das nicht gemacht, weil es von dort keine Bootsrettung gab und meine Kiteskills noch nicht so ausgereift waren... ;-) Ich habe mein Material bei der Margarita Kitesurfing School Sri Lanka ausgeliehen und auch dort am ersten Tag nochmal eine Stunde zum Auffrischen genommen, da ich erst im Jahr zuvor in Ägypten in wenigen Tagen Kiten gelernt habe. Die Kitelehrer dort sind super und auch das Material ist top und bei allen Problemen und Fragen wurde mir direkt weitergeholfen. Insgesamt war ich vier Tage auf dem Wasser und der Wind setzte immer zuverlässig am Nachmittag mit 4-6 Windstärken ein.
Negombo
Die Stadt Negombo liegt etwa 40 Kilometer nördlich von Colombo und ist etwa 20 Minuten vom internationalen Flughafen Bandaranaike entfernt. Dementsprechend eignet sich die Stadt als erster und/ oder letzter Anlaufpunkt auch deutlich besser als Colombo, um nochmal einen kurzen Zwischenstopp zu machen. Von einem Zwischenstopp in Colombo haben mir alle, die ich getroffen habe, abgeraten. Colombo ist einfach keine schöne Stadt, sondern ziemlich verdreckt und laut. Ich bin also am Tag vor meiner Abreise von Kalpitiya nach Negombo mit dem Bus gefahren (etwa 4 Stunden Busfahrt ab Palaviya für umgerechnet 1€, bis nach Palaviya haben mich 4 nette Mädels aus meiner Unterkunft mitgenommen, die auf dem Weg zum Wilpattu Nationalpark waren) und hatte dann noch einen Tag Zeit um meinen letzten Tag in Sri Lanka zu genießen. In Negombo kann man sich das Niederländische Fort anschauen, den Fischereihafen besichtigen, an den Strand gehen oder durch die Stadt spazieren. Ich war zwar am Negombo Beach, aber Schwimmen gehen wollte ich dort nicht, weil das Meer direkt in der Stadt bekanntlich nicht das sauberste ist.
Spannend an der Region ist auch, dass der Großteil der Bevölkerung (>90%) in Negombo katholisch ist, während das restliche Land ja größtenteils buddhistisch geprägt ist (mehr zur Religion in Sri Lanka gibt es hier). Das liegt daran, dass Colombo (und damit auch Negombo) 1505 von den Portugiesen als eine der ersten Städte eingenommen wurden und dieses Gebiet christianisiert wurde. Ich habe mir auch die St. Mary's Church, als eine der größten katholischen Kathedralen Sri Lankas, angeschaut und die St. Sebastian Church.
Weiterhin lohnt sich ein Abstecher in den Fischereibereich, da Negombo einen der wichtigsten Fischereihäfen beinhaltet und Fischerei für die Stadt weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielt. Direkt am Wasser ist auch der Fischmarkt von Negombo, wo man allerlei Arten von Fischen (Thunfische, Makrelen, Haie, Sardinen und viele mehr) anschauen und kaufen kann. Man kann dabei zusehen, wie die vielen Fischerboote mit frischen Fisch am Strand anlegen und der Fisch dann kilometerlang am Strand zum Trocknen ausliegt. Der Markt an sich ist nicht sonderlich groß, aber es ist trotzdem ganz cool einmal darüber zu laufen. Offen hat dieser von Montag bis Samstag von 08-20 Uhr, ich war allerdings am Nationalfeiertag dort und dementsprechend waren zwar viele Menschen dort, aber es war kein offizieller Markt.
Ich habe mir außerdem noch eine Ayurveda Behandlung in Negombo gegönnt, um ganz entspannt auf den Flug zurück nach Deutschland zu starten. Das geht in Negombo an jeder Ecke und ist, wenn man deutsche Preise kennt, wirklich sehr preiswert (für 90 Minuten Massage zahlt man zwischen 10-25€).